Tag 20 – 26.05.2017…

Tag 20 – 26.05.2017

Die Rallyetage werden weiterhin weniger und Jordanien ist unglaublich spannend auch wenn wir alle von der Armut entsetzt sind. Insbesondere die klaffende Schere zwischen Arm und Reich ist erschreckend. In Amman wo wir am 20ten Rallyetag starteten macht das Land einen modernen und hochentwickelten Eindruck. So auch am Mercedesgebäude (Hauptsponsor) an dem wir gegen 11:00 Uhr nach einem Wechsel des völlig maroden linken Vorderrades von Pinky starteten. Am Tag zuvor sind wir auf heißen Asphalt nur noch durch Kurven gerutscht und bremsen ohne blockierende Reifen und Rauchfahnen war schier unmöglich.

Tagesziel war das Tote Meer, der Weg dorthin aber viel zu kurz und das geplante Wüstenrennen musste wegen der Vorbereitungen für den am kommenden Tag startenden Ramadan abgesagt werden. So haben wir uns eine gewohnt interessante Strecke herausgesucht über die uns Josh und Stephan navigieren wollten. Mit dabei – wie es sich gehört – das AOR 2017 Team #11 “meh.”

Die Fahrt ging nach einem kurzen Tankstop,bei dem ausnahmsweise Kreditkarten genommen wurden, direkt auf kleine Seitenstraßen und steil hinauf in die Berge. Sofort wurden die Verhältnisse sehr viel ärmlicher und die Straßen waren wieder von Müll gesäumt.

Brain fuhr als Führungsfahrzeug vor Lyssi und mir in Pinky als plötzlich und ohne Vorwarnung Brains Tank herunter brach und literweise Benzin wie im Wasserfall auslief. Leider habe ich es verbockt das ganze zu filmen. Nach einem panischen Funkspruch hielten die beiden an und Stephan bockt geistesgegenwärtig den Tank mit dem Wagenheber auf während Marc mit dem Feuerlöscher anrannte.

Zum Glück ist nichts passiert und es stellte sich heraus, dass die Schraubenaufnahmen des Tanks völlig vermodert waren und den vollen 80l Tank schlichtweg nicht mehr halten konnten. Stephan hat den Tank dann mit Spanngurten neu befestigt. Und, soviel sei vorweg genommen, die Gurte müssen zwar regelmäßig gewechselt werden, weil sie sich durch das Benzin auflösen, sie halten aber bis heute.

Weiter ging dann die wilde Fahrt über zerklüftete Berge und karge Landschaften bis Stephan einen Berg erspähte und diesen alleine, Josh war zum Fotografieren ausgestiegen, hinauf schoss. Auf halber Strecke hielt er plötzlich an, rollte rückwärts und stellte sich mit Brain am unglaublich steilen Hang quer. Wir alle schrieen ins Funkgerät, dass er das Auto gerade stellen müsse und keiner traute sich den Berg hinauf zu laufen, da wir Angst hatten, dass das Auto kippen und jemanden erschlagen könnte. Von Stephan erfolgte aber keine Reaktion. Josh stapfte daraufhin den Berg hinauf und brachte die frohe Kunde, dass die Elektrik von Brain tot sei.

Bewaffnet mit Kabeln und Werkzeug erklommen daraufhin einige Abgesandte den Berg und stellten fest, dass das Hauptmassekabel gebrochen war. Die Reparatur war an sich nicht schwierig. Einfach ein neues Kabel an die Karosse legen aber die Steigung war enorm und weiterhin bestand die Gefahr, dass der Frontera den Halt verlieren und umkippen könnte. Bis zum Schluss durfte Stephan daher nicht aussteigen. Mit der tatkräftigen Hilfe der meh.s lief die Reparatur aber erfolgreich und Stephan brachte Brain unversehrt zurück auf die Straße.

Währenddessen war es Christian von den meh.s auch noch gelungen mit einem der Nomaden zu sprechen, der uns noch Tee brachte. So ging alles gut aus und die Anspannung löste sich in Wohlgefallen auf.

Frisch gestärkt machten wir uns dann auf den Weg zum Toten Meer. Über wunderschön verschlungene Straßen entlang der Küste ging es zunächst auf die Berge hinauf und dann herunter bis zum Dead Sea Ressort wo wir die Roadbooks abgeben und die Nacht verbringen sollten.

Im Hotel mussten wir leider feststellen, dass der Strand schon gesperrt war und wir ein weiteres Mal die Möglichkeit verpasst hatten im Toten Meer baden zu gehen.

Nach einem ausführlichen Abendessen am Buffet konnten wir die letzten Videoaufgaben vorführen und unser Roadbook an das OK übergeben. Zum Abschluss gönnten wir uns noch ein kaltes Bier an der Hotelbar für 8 € bevor wir ins wohlverdiente Bett fielen. Viel zu spät, denn am nächsten Morgen wollten wir in aller Herrgottsfrühe zu Petra der berühmten Felsenstadt aufbrechen.

Ihr seht ich hole mit den Berichten auf und langweilig wird es nicht werden. Der letzte Rallyetag hatte wieder einiges an Highlights zu bieten. Den Bericht dazu werdet ihr morgen hier finden.

Viele Grüße
Carlos

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