Tag 20: Ziellinie mit Hindernissen

Gestern, am 20ten Rallyetag sind wir mit der Gewissheit erwacht, dass uns nur noch eine Etappe bevor steht. Egal wie schön es noch ist, das senkt die Laune – wegen uns könnte es nahezu unendlich weiter gehen. Trotzdem und gerade deshalb wollten wir es krachen lassen und haben uns zunächst dem Autokorso angeschlossen. Der kam, nach einer wilden Fahrt durch die ganze Stadt, irgendwann zum stehen. Am Kopf des Trosses wurden die üblichen Kundgebungen abgehalten. Uns war das – auch wie üblich – recht egal und so sind wir gerne der Einladung einiger Herren gefolgt, die in einem Café Tee tranken und haben uns zu ihnen gesellt. Dabei waren auch die Allgäu Orient Rallye 2016 – Handkäs-Heroes und das Team Schwabenstahl VolvoPower.

Nach einer gefühlten Ewigkeit, die aber dank der nicht genug zu rühmenden türkischen Gastfreundschaft angenehm gestaltet wurde, setzte sich der Rallyetross wieder in Bewegung und wir fuhren gemeinsam Richtung Serigöl bis wir zur Abzweigung auf die Offroadstrecke kamen und entschlossen, dass wir es am letzten Tag, trotz der viel zu tief liegenden E-Klassen, wissen wollten. Also direkt den anderen hinterher. Über Schotterpisten ging es durch traumhafte Landschaften zu einem kleinen Fluss den es zu durchqueren galt. Die Fahrrinne war von den vielen vor uns fahrenden Fahrzeugen schon ziemlich ausgewaschen und am gegenüber liegenden Ufer erwartete uns eine aus dem Hang ragende Felsplatte. Aber es hilft ja nichts, also Augen zu und durch. Auf der anderen Seite haben wir dann für einige Fotos angehalten um beim Versuch weiterzufahren festzustellen, dass Perle nicht mehr ansprang. Leider mussten wir dann
am letzten Rallyetag tatsächlich noch das Siegel brechen. Diagnose Wasser im Luftfilter diverse Abdeckungen abgerissen und der Kühler ist eingedrückt. Das Lied sich alles beheben. Der Luftfilter wurde nebst Luftfilterkasten ausgebaut und getrocknet und der Kühler mit Hilfe des V70 vom Team Schwabenstahl und einen Abschleppseil wieder heraus gezogen. Abdeckungen sind eh nur Zusatzgewicht. Als wir Prinzessin bewegten, zeigte sich allerdings ein großer Ölfleck und nachdem dem Aufbocken wurde klar, dass der Getriebekasten aufgerissen war. Das Öl floss so schnell heraus, dass eine Reparatur vor Ort unmöglich war. Also nahm Perle Prinzessin an die Abschleppstange und Schnegge 2.0 – der Opel Vectra von Kati und Peter – fuhr voraus um eine Werkstatt aufzutreiben.

Als wir in die nahegelegene Stadt Serigöl einführen war dort zum Empfang der Rallyefahrer bereits ein großes Fest ausgerichtet worden bei dem die Teams von englisch sprechenden “Representativs” in Empfang genommen wurden. Wir erfuhren später, dass sie diese Tätigkeit nicht alle ganz freiwillig machten ner Mustafa, der sich Anika wandte war super freundlich und lotste uns zu einer Werkstatt die rieben Freund von ihm gehörte. Dort liesen wir Prinzessin zu treuen Händen und begaben uns für Çay und ein Mittagessen ins Stadtzentrum. Auch hier lotste uns Mustafa in ein kleines Restaurant das er gut kannte. Wir bekamen tolle Pide, Salat, Bohnensuppe und viel mehr. Alles simpel aber fantastisch.

Nach ca. zwei Stunden erhielt Mustafa die Nachricht, dass unser Auto fertig wäre und so fuhren wir in die Werkstatt und holten unsere Prinzessin ab.

Nach einer gebührenden Verabschiedung von Mustafa machten wir uns auf den Weg geb Dalyan. Die ersten 50 km lief alles super, dann, nach einem Fahrerwechsel, tat es einen Schlag und Prinzessin verweigerte es zukünftig höher als in den zweiten Gang zu schalten. Wir haben vieles versucht unsanft Ende aber entschlossen es durchzustehen und mit 90 km/h bei dröhnenden 5500 bis 5900 Umdrehungen die drei Stunden bis Dalyan zu fahren. Es war laut – in erster Linie für Sandra und Chris – und langsam aber wir haben gegen 22:00 Uhr die Ziellinie überquert. Und sind im doch bestehenden Fahrerlager geblieben um den Abend ausklingen zu lassen.

Am darauffolgenden Tag wurden noch Orangen gepflückt. Davon werde ich voraussichtlich berichten wenn wir am Flughafen in Istanbul auf unseren Anschluss warten.


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