Tag 7: Superlative

Tag 7 begann, wie nahezu jeder Tag zuvor, mit prasselndem Regen auf dem Autodach. Während der Aufräumarbeiten kam dann aber doch die Sonne raus und auch wenn es immer mal regen gab, war der Tag insgesamt Dich recht freundlich.

Ziel sollte eine Punkt bei Haymana in der Nähe von Ankara sein, den wir uns akribisch in unsere Karten eingetragen haben.

Der erste Versuch diesen Punkt abseits aller größeren Straßen zu erreichen endete im LKW-Stau und so haben wir uns entschlossen für die ersten 200 Kilometer auf die ausgebaute Nationalstraße zu verlegen um unterwegs noch ein Hotel für die erste heiße Dusche seit einer Eiche zu finden.

So haben wir es dann auch gemacht. Das Hotel haben wir aber erst spät gesucht, denn auch verschiedene andere Teams hatten sich die Nationalstraße ausgesucht und so gab es es an den Ampeln das eine oder andere Rennen bei denen aus drei Spuren fünf gemacht und Spiegel an Spiegel gestartet wurde. Wer bremst verliert.

Kurz vor unserer Ausfahrt sind wir dann in einen Ort gefahren und haben unsere – Zu diesem Zeitpunkt 9 – Autos in zweiter Reihe geparkt um im Hotel die Konditionen auszuhandeln. Dabei gab es dann gleich ein reisen Halo und der Eigentümer des Crazy Cafés vor dem wir standen hat sofort Chai für alle gebracht und uns eingeladen bei ihm zu bleiben bis alle mit dem Duschen fertig sind. Dieser Einladung sind wir sehr gerne gefolgt und haben dort auch gleich gegessen. Das Crazy Café ist eher ein Imbiss aber ich werde nie wieder in Deutschland einen Döner essen können. Das Essen, so einfach es war, war einfach gigantisch.

Nachdem alle fertig waren, haben wir uns bedankt und zum Abschied noch ein Gruppenfoto geschossen. Dann ging es wieder auf unsere Pferde. Die Volvos (Team Schwabenstahl Volvopower) haben sich ausklingt und sind direkt nach Ankara gefahren um dort eine neue Kupplung abzuholen die nur bis 20:00 Uhr bereit liegen sollte. Uns haben sie nicht zugetraut diese Zeit einzuhalten. Wie sich noch zeigen sollte eine durchaus realistische Einschätzung unserer zeitlichen Kompetenzen.

Wir die Teams Unicamels und Fehlzündung sind weiter auf die avisierte Route gefahren und direkt in einen Naturschutzpark mit tollen Straßen, gigantischen Landschaften und den freundlichsten Menschen geraten.

Das lässt sich alles nur schwer beschreiben, aber wir sind mehrere Stunden durch die Berge gefahren, haben Bilder in einem Steinbruch gemacht und den ersten Reifen und Auspuff verloren.

Schaut einfach die Bilder an!

Mitten im Park war eine kleine Stadt in der wir auf der Suche nach Bier anhielten und sofort von den Dorfältesten umringt und bestaunt wurden. Im Gespräch mit Händen, Füßen und Kritzeleien auf der Motorhaube und Karte stellte sich heraus, dass wir an den Arzt des Dorfes geraten waren. Dir Unicamels haben ihm, von den ihren medizinischen Spenden Verbandsmaterial und eine Röntgenbildbetrachter geschenkt, woraufhin wie zum obligatorischen Chai in die Hütte der Ältesten geladen wurden. Ein einfacher Holzraum mit einem Ofen der Haselnussschalen röstete und einigen Tischen. Es war schon mehr als schwierig genug Teetassen für uns alle aufzutreiben. Unter anderem lagen dort auch Zeitungen und in einer fand sich tatsächlich ein Artikel über die Rallye. Wir waren sogar mit auf der Titelseite. Nach vielen Dankeschön haben wir uns dann wieder auf den Weg Richtung Haymana gemacht.

Der Weg war dann doch etwas länger als zunächst gedacht und als Peter dann mitten im wieder einsetzenden Regen feststellte, dass auch einer seiner Reifen die Drifterei auf den Schotterpisten nicht vertragen hat, waren wir alle nicht gerade erfreut. Also ein zweites mal Wagenheber raus, Rad vom Dach und rauf damit. Die alten Ränder haben wir selbstverständlich jeweils wieder mitgenommen.

Gegen 0:30 Uhr kamen wir dann auf der von uns eingetragenen Position an und Wunder was, wir standen im Dunkeln – kein Mensch weit und breit. Wir haben dann aufgegeben und ein anderes Team angerufen die uns erklärt haben wo wir hin müssen. Also wieder 35 km zurück nach Haymana wo wir unsere Autos einfach mitten auf den Dorfplatz, direkt vor die vorbereitete Bühne und neben ein 24-Stunden Hamam gestellt haben. Natürlich sind wir dann auch noch ins Hamam gegangen und haben unsere müden Glieder eingeweicht. Nach zweimal heißen Wasser an einem Tag fühle ich mich viel zu sauber!

Um vier ging es dann nach einem der schönsten wenn nicht dem schönsten Rallyetag ins Bett.

Viele Grüße
Carlos


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