Tag 21 – 27.05.2017 & Co
Nun war es also soweit: er war angebrochen, das herbeigesehnte Ziel unserer Reise und gleichzeitig der Tag den keiner beenden möchte – der letzte Rallyetag.
Das Programm war dennoch voll. In aller Frühe zum Baden ins Tote Meer, Start um 7:30 Uhr dann nach Petra und anschließend ins finale Camp im Wadi Rum.
Den ersten Tagesordnungspunkt haben Lyssi und ich gleich mal verschlafen und sind gerade noch so zum Frühstück gekommen. Dort haben wir auch ordentlich Essen eingepackt, denn der Ramadan startete am gleichen Tag und wir wollten, wenn wir schon essen, das nur “unsichtbar” im Auto machen. Dann ging es los, wie üblich mit dem Team “meh.”. Wir wollten uns sehr beeilen und sind daher nur auf den Hauptstraßen gefahren. Trotz toller Aussicht wurden wir aufgehalten, durch Pannen. Die fasse ich einfach mal zusammen: zwei Reifen & ein gestohlenes Kennzeichen bei den “meh.”s und ein gelöstes Massekabel, ein gerissener Tank-Spanngurten bei Brain sowie eine blockierende Schaltung bei Pinky. So trafen wir trotz aller Eile erst zur Mittagszeit und in der größten Hitze bei Petra ein.
Natürlich haben wir uns trotz der Temperaturen knapp unter 40 Grad sofort auf den Weg gemacht, denn wir wollten soviel wie möglich von Petra sehen und mussten schon um fünf wieder in Richtung Wüstencamp aufbrechen.
Petra ist, was wir schon lange nicht mehr hatten, sehr auf Touristen ausgelegt. Und so sind wir gleich in die erste Touri-Falle getappt: Uns war gesagt worden, dass wir bis nach Petra rein ca. 4 km laufen müssen. Gleich am Anfang gab es aber Pferde und trotz meiner Angst vor Pferden habe ich im Hinblick auf mein Knie entschlossen gemeinsam mit den meisten anderen mit einem Pferd zu Petra zu reiten. Über den dafür notwendigen “Tip” schweigen wir uns lieber aus. Kaum saß ich auf dem viel zu großen Pferd, kam der Fahrer und fragte “my friend, can you ride?”. Mein “No” wartete er nicht mehr ab sondern schlug dem Pferd mit den Worten “You Go Gallop” auf den Hintern und ab gings. Anscheinend war es nur Trab – in jedem Fall viel zu schnell! Aber immerhin konnten die anderen immer noch lachen als wir von den Pferden nach maximal 800 m abgesetzt wurden uns wieder laufen mussten.
Petra an sich ist sehr beeindruckend. Einzig störend ist die Maschinerie der dort ansässigen Beduinen die auf dreisteste Art und Weise an das Geld der Touristen kommen wollen. Das beginnt bei gefälschtem Silberschmuck, geht über überteuerte Kamel- und Muliritte bis dazu bei Wechselgeld zu behaupten man habe US-Dollar statt JODs gegeben und daher weniger herauszugeben. Die Höhlen und bauten zu beschreiben ist schwer. Sehr euch die Bilder an oder besucht es selber. Die monumentale Größe der Tempel, Gräber und Anlagen muss man eigentlich selber erleben.
Leider waren unsere 5 Stunden sehr knapp und so reichte es nur für einen Rundgang durch die Stadt. Die Randgebiete konnten wir nicht mehr besuchen. Dafür haben wir uns pünktlich wieder bei den Autos eingefunden um festzustellen dass bei vielen Teams, auch dem Team “meh.”, CB-Antennen und andere Gegenstände vom Dach der Autos gestohlen worden waren. Obwohl wir unser Werkzeug in unverschlossenen Kisten auf dem Dach lagerten, war noch alles da. Allerdings fehlten Antennen am Mondeo der “meh.”s und am Terrano der @Oogkleps.
Wir haben also die beiden Autos ohne Funk in die Mitte genommen und sind zum Wadi Rum aufgebrochen. Auch diese Fahrt durch die Wüstentäler war spektakulär schön!
Als wir dann endlich im Wüstencamp ankamen war die Freude groß: endlich Sanddünen! Und nachdem ich mich nach 4 Metern das erste mal festgefahren hatte, habe ich das Prinzip verstanden: Luftraums den Reifen auf 0,5 bis 1 bar, Allrad und immer Vollgas! So haben wir die verbleibenden Sonnenstunden und auch die Nacht dazu genutzt um durch den Sand zu rasen und andere Teams freizuschleppen. Lyssi hat dazu noch ein Video geschnitten das ich euch noch hochladen werde.
Gegen 22:00 Uhr gab es Abendessen und anschließend die Siegerehrung. Wir haben einen hervorragenden vierten Platz belegt. Gewonnen haben die aus irgendeinem Grund unverlinkbaren Sterne des Morgenlandes. Die pinken Kuhfänger werden geholfen haben 😀.
Danach haben wir gefeiert, bis wir vom Dach des Feuerwehrautos den Sonnenaufgang beobachten konnten. Damit war auch der offizielle Teil der Allgäu-Orient-Rallye beendet.
Am nächsten Tag sind wir, nach kurzem spielen im Sand und einer schmerzhaften Verabschiedung vom Team meh die bereits am nächsten morgen fliegen mussten, nach Aqaba uns fünf Sterne Ressort gefahren. Heute räumen wir die Autos aus und packen unsere Sachen. In der nach fahren wir dann nach Amman, geben die Autos ab und steigen in den Flieger nach Deutschland. Auch wenn wir unsere Familien vermissen und uns auf das heimische Bett freuen, ist es mehr als schade, dass diese großartige Tour nun ihr Ende findet.
Viele Grüße
Carlos
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